Herbst-Auto-Camping

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Man soll ja Träume und Dinge nicht immer vor sich her schieben. Da ist was Wahres dran… Ich neige dazu, soetwas spontan, wenn auch meist seehr späät, zu tun – also das mit dem Erfüllen von Träumen.

Seit dem ersten Lockdown-Frühling geisterte mir Auto-Camping durch den Kopf – damals als Wunsch nach der Freiheit, in der Natur zu sein und nicht immer wieder täglich nach einem Ausflug in die Wohnung zu müssen, weil ja lange Zeit kein Hotel und keine Pension offen war.

Im zweiten Lockdown-Frühling riß es mich dann herum und ich baute mir eine passende Liege für mein Auto, holte noch eine altersgerechte 😉 Isomatte und … machte leider lange Zeit gar nichts damit. Ich hatte nicht den Mumm, mich einfach nachts im Auto irgendwo in den Wald zu legen, wie es eigentlich mein Traum war. Ich konnte das vor mir selbst ja bequem auf die Ausgangsbeschränkungen und die Umkreisregel schieben…

– Die Fotos wieder ANTIPPEN, um sie GRÖSSER zu sehen 😉

Es dauerte bis zum Sommer, bis ich endlich im Garten eines Freundes meine erste Auto-Camping-Nacht auf der selbstgebauten Liege im Auto schlief – und es war herrlich, ein kleines Abenteuer 🙂 Eine warme Sommernacht, Ruhe ringsherum. Als ich aufwachte, war ich mitten im Garten und die Sonne schob sich gerade übers Dach des Hauses. Dieses Aufwachen war ein Erlebnis 🙂 Die Platzverhältnisse in meiner Schrägheck-Limousine glichen allerdings eher denen in einer Taucherglocke 🙁 Na ja, man kann nicht alles haben!

Es verging wieder eine ganze Weile, bis ich das letzte Woche an gleicher Stelle wieder machte. Es war genauso schön und warm und überhaupt …

Freitag, 17.09.21

Und nun das: ich hab mir doch tatsächlich spontan einen kleinen Camper-Van (Opel Crosscamp) ausgeliehen, Camping-Kocher und Tütenessen gekauft und bin nach der Arbeit einfach losgetuckert!

Eigentliches Ziel war heute der Schwartenberg, obwohl es dort „schief“ und meistens sehr windig ist. Bei aller Abenteuerlust- dank meines Hanges zu Kontrolle und Planung (mann eh… 😉 kam ich etwas später los, als gedacht und es wurde doch schon bald dunkel. Vielleicht hatten auch die aufziehenden, fetten Regenwolken damit was zu tun, jedenfalls fuhr ich unterwegs auf halber Strecke links rein und packte den Kocher aus. Kochen drinnen – hmm, ne, zuviel Abgas und Wasserdampf. Also doch draußen, aber es gab keine Bank oder Tisch. Dann eben auf dem feinen deutschen Straßenbelag 😉 Ging ganz gut und schmeckte sogar trotzdem.

Dann das „Bett“ oben im Dachzelt gemacht – schön und abenteuerlich, aber doch zu laut von der Bundesstraße her. Also Schlafsack und das Klappdach wieder runter, Bett unten gemacht. Ok. Aber… nach einiger Zeit meldete sich der Rücken, grrr. Ich hatte die Wahl: ignorieren und es eventuell die nächsten Tage bereuen, oder handeln. Ich packte alles zusammen und fuhr zurück, ging ins heimische Bett und schlief sehr gut. Ab morgen nehm ich noch die dicke Iso-Matte mit!

Sonnabend, 18.9.

Dadurch war ich heute ausgeruht und fuhr gut gelaunt ins Wochenende. Ein „Familienbesuch“ stand an, weit im Westen. Unterwegs fuhr ich auch mal rechts ran und schaute mich bisschen um 😉

Ich kochte viel zeitiger als gestern mein „Süppchen“ an einem See und hatte Zeit, die Gegend um Steinau an der Straße zu erkunden. Ich konnte mir sogar noch im Hellen einen Stellplatz für die Nacht suchen.

Im „Van“ kann es echt gemütlich sein;)

Sonntag, 19.09.

Ich hatte eine gute Nacht am Feld- und Waldrand mit (fast) Vollmond und Sternenhimmel – traumhaft 😉 Zum Frühstück gab es Nebel, der sich aber mit dem Sonnenaufgang verzog.

So soll das sein: ungestört, ruhig, windstill, friedlich, in der Natur, frei 🙂

Vormittags etwas Zeit am See: Schiebetüre auf, Beifahrersitz gedreht, das ist wie Kino in der 1. Reihe. Dann wegen der doch vielen Passanten zum Mittag wieder an den Waldrand zurück (das war aber auch ein herrlicher Platz) und in Ruhe ein Menü gezaubert.

Noch ein Kaffee im Gebrüder-Grimm-Städtchen Steinau an der Straße (mit niedlichem Schlößchen und kleinen Fachwerkhäusern im Ort), dann stand die Rückfahrt an. Gemütlich mit 120 auf der Autobahn schippern, Musik hören, mal hinten ein Käffchen kochen, ein Schlafplätzchen suchen – und finden – und den Sonntag ohne Zeit- und Ankommens-Druck in der Natur ausklingen lassen.

Leider bekomme ich keinen Werbe-Rabatt vom Autohaus 😉

So ein Van ist schon wirklich praktisch und bringt ein Stück Freiheit, er paßt sogar in die Tiefgarage, aber sie lassen sich die Variabilität auch fürstlich bezahlen …

Ich bin froh, daß ich diesen Wochenend-Trip spontan gemacht habe, er war echt abenteuerlich und schön.